H-09
Die Geschichte von Hiskias Krankheit und Heilung
Diese Geschichte steht in Jesaja 38; 2. Könige 20; und 2 Chronik 32, 24-33.
Text nach der Neuen evangelistischen Übersetzung (NeÜ)
Jesaja 38
Hiskijas Krankheit
1 In dieser Zeit wurde Hiskija todkrank. Da kam der Prophet Jesaja Ben-Amoz zu ihm und sagte: „Jahwe lässt dir sagen: ‚Bereite dich auf dein Ende vor und regle deine Angelegenheiten, du kannst nicht am Leben bleiben!'“ 2 Da drehte sich Hiskija zur Wand und betete: 3 „Ach Jahwe, denk doch daran, dass ich dir immer treu war, dass ich mit ganzer Hingabe tat, was dir gefällt!“ Dann begann er laut zu weinen. 4 Da kam das Wort Jahwes zu Jesaja: 5 „Geh wieder zu Hiskija und sage ihm: ‚Jahwe, der Gott deines Vorfahren David, lässt dir sagen: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Ich gebe dir noch fünfzehn Jahre Lebenszeit hinzu. 6 Außerdem werde ich dich und diese Stadt vor dem Assyrerkönig retten. Ich werde Jerusalem beschützen. 7 Jahwe wird dich an folgendem Zeichen erkennen lassen, dass er seine Zusage wahr macht: 8 Pass auf! Ich lasse den Schatten auf der Treppe, die König Ahas gebaut hat, um die zehn Stufen zurückgehen, die er heute bereits vorangegangen ist.'“ Da ging der Schatten die zehn Stufen zurück.
9 Nachdem Hiskija von seiner Krankheit genesen war, schrieb er folgendes Gedicht nieder:
10 „Ich dachte schon:
Mitten im Leben stehe ich am Tor der Totenwelt,
der Rest meiner Jahre wird mir geraubt.
11 Ich dachte, ich werde Jah nicht sehen,
Jahwe unter den Lebendigen.
Dort, wo die Abgeschiedenen sind, erblickt man keinen Menschen mehr.
12 Mein Leben ist wie ein Nomadenzelt,
das abgebrochen weggetragen wird.
Wie ein Weber sein Tuch, habe ich mein Leben zu Ende gewebt.
Nun schneidet er mich vom Kettgarn los.
Noch ehe der Tag zur Nacht wird, machst du ein Ende mit mir.
13 Ich schrie um Hilfe bis zum Morgen,
doch wie ein Löwe zerbrach er all mein Gebein.
Noch ehe der Tag zur Nacht wird, machst du ein Ende mit mir.
14 Meine Stimme piepst wie eine Schwalbe,
sie krächzt wie ein Kranich.
Wie Taubengurren klingt meine Klage.
Mit müden Augen starre ich nach oben.
O Herr, ich bin am Ende!
Tritt du als Bürge für mich ein!
15 Was soll ich nun reden?!
Er hat getan, was er mir angekündigt hat.
Ich verbringe meine Jahre in bitterem Leid.
16 Herr, davon lebt man, und darin lebt auch mein Geist,
dass du mich gesund und lebendig machst.
17 Doch zum Heil wurde mir das bittere Leid!
Du hast mich liebevoll umfangen und mein Leben vor der Grube des Verderbens bewahrt.
Ja, alle meine Sünden warfst du weit hinter dich.
18 Denn das Totenreich kann dich nicht loben,
kein Toter preist dich mit Gesang.
Im Grab hofft niemand auf deine Treue.
19 Allein der Lebende preist dich so wie ich am heutigen Tag.
Die Väter sagen den Kindern: Auf dich ist Verlass!
20 Jahwe war da und rettete mich!
Alle Tage unseres Lebens soll das Saitenspiel erklingen im Tempel Jahwes.“
21 Jesaja hatte nämlich gesagt, man solle einen Verband aus gepressten Feigen auf das Geschwür legen, damit der König wieder gesund werde. 22 Und Hiskija hatte gefragt: „An welchem Zeichen erkenne ich, dass ich wieder in den Tempel Jahwes gehen kann?“
2.Könige 20
Hiskijas Krankheit
1 In dieser Zeit wurde Hiskija todkrank. Da kam der Prophet Jesaja Ben-Amoz zu ihm und sagte: „Jahwe lässt dir sagen: ‚Bereite dich auf dein Ende vor und regle deine Angelegenheiten, du kannst nicht am Leben bleiben!'“ 2 Da drehte sich Hiskija zur Wand und betete: 3 „Ach Jahwe, denk doch daran, dass ich dir immer treu war, dass ich mit ganzer Hingabe tat, was dir gefällt!“ Dann begann er laut zu weinen. 4 Jesaja hatte die Innenstadt noch nicht verlassen, da kam das Wort Jahwes zu ihm: 5 „Kehr um und sag zu Hiskija, dem Fürsten meines Volkes: ‚Jahwe, der Gott deines Vorfahren David, lässt dir sagen: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Ich werde dich gesund machen. Übermorgen kannst du wieder ins Haus Jahwes gehen. 6 Ich gebe dir noch fünfzehn Jahre Lebenszeit hinzu. Außerdem werde ich dich und diese Stadt vor dem Assyrerkönig retten. Um meiner Ehre willen werde ich Jerusalem beschützen und weil ich es meinem Diener David zugesagt habe.“ 7 Dann befahl Jesaja: „Holt einen Brei aus Feigen her!“ Sie brachten ihn und strichen ihn auf das Geschwür. So wurde der König gesund. 8 Hiskija hatte Jesaja noch gefragt: „An welchem Zeichen kann ich erkennen, dass Jahwe mich wirklich wieder gesund macht und ich übermorgen ins Haus Jahwes gehen kann?“ 9 Jesaja sagte: „Jahwe wird dich an folgendem Zeichen erkennen lassen, dass er seine Zusage wahr macht: Soll der Schatten auf der Treppe zehn Stufen vorwärts oder zehn Stufen zurückgehen?“ 10 Da sagte Hiskija: „Es ist nichts Besonderes, wenn der Schatten zehn Stufen vorwärts geht. Nein, er soll um zehn Stufen zurückgehen.“ 11 Da betete der Prophet zu Jahwe, und dieser ließ den Schatten auf der Treppe, die König Ahas gebaut hatte, um zehn Stufen zurückgehen.
Gesandte aus Babylon
12 In dieser Zeit kam eine Gesandtschaft des babylonischen Königs Merodach-Baladan, dem Sohn Baladans, zu Hiskija. Der König hatte gehört, dass Hiskija krank gewesen war. Er ließ ihm ein Schreiben und Geschenke überbringen. 13 Hiskija freute sich sehr darüber und zeigte ihnen seinen ganzen Besitz: Silber, Gold, die Vorräte an Balsam und feinem Öl, sein Waffenlager und alle seine anderen Schätze. Er zeigte ihnen alles in seinem Haus und in seinem ganzen Reich.
14 Da kam der Prophet Jesaja zu ihm und fragte: „Was wollten diese Männer von dir? Woher sind sie gekommen?“ – „Sie kamen aus einem sehr fernen Land“, erwiderte Hiskija, „aus Babylonien.“ 15 „Was haben sie in deinem Palast gesehen?“, fragte Jesaja weiter. „Sie haben alles gesehen, was ich besitze“, erwiderte Hiskija. „Ich habe sie in alle Schatzkammern schauen lassen.“
16 Da sagte Jesaja: „Höre, was Jahwe, der allmächtige Gott, dir sagen lässt: 17 ‚Eines Tages wird der ganze Reichtum in deinem Palast, alles, was du und deine Vorfahren angehäuft haben, nach Babylon weggeschafft werden. Nichts wird übrig bleiben, spricht Jahwe. 18 Und von deinen Enkelsöhnen, deinen Nachfahren, die du gezeugt haben wirst, wird man einige nach Babylon bringen. Sie werden den König dort in seinem Palast bedienen.'“
19 Da sagte Hiskija zu Jesaja: „Das Wort Jahwes, das du mir gesagt hast, ist gut.“ Und er fügte hinzu: „Wenn nur zu meinen Lebzeiten Frieden und Sicherheit herrschen!“
20 Was sonst noch über Hiskijas Herrschaft zu sagen ist, über seine Taten und Erfolge, wie er den Teich anlegen und die Wasserleitung bauen ließ, um die Stadt mit Wasser zu versorgen, findet man in der Chronik der Könige von Juda. 21 Als Hiskija starb, trat sein Sohn Manasse die Herrschaft an.
2.Chronik 32
Hiskijas letzte Regierungsjahre
24 In dieser Zeit wurde Hiskija todkrank. Da betete er zu Jahwe, und dieser erhörte ihn und bestätigte ihm das durch ein Wunderzeichen. 25 Aber Hiskija wurde hochmütig und dankte ihm die erwiesene Wohltat nicht. Deshalb kam Gottes Zorn über ihn und auch über Juda und Jerusalem. 26 Da demütigte sich Hiskija wegen seines Hochmuts, er und die Bewohner Jerusalems ebenso. Darum kam der Zorn Jahwes nicht schon zu Lebzeiten Hiskijas über sie.
27 Hiskija war sehr vermögend und genoss überall hohes Ansehen. Er legte sich Schatzkammern an für sein Gold und Silber, die Edelsteine, Balsamöle, Schilde und alle möglichen kostbaren Gegenstände. 28 Er ließ auch Vorratshäuser für Getreide, Wein und Olivenöl bauen und Ställe für das Vieh, das er in großer Zahl hielt. 29 Er legte sich neue Städte an und vermehrte seinen Besitz an Schafen und Rindern. Gott gab ihm sehr viel Reichtum.
30 Hiskija war es auch, der die Gihon-Quelle außerhalb der Stadt unkenntlich machen und das Wasser unterirdisch in westlicher Richtung in die Davidsstadt leiten ließ. Hiskija gelang alles, was er sich vornahm. 31 So ging auch die Sache gut aus, als die Fürsten von Babylon Gesandte zu ihm schickten, um nach dem Wunderzeichen zu fragen, das im Land geschehen war. Damals überließ Gott ihn sich selbst, um seinen Charakter auf die Probe zu stellen.
32 Was es sonst noch über Hiskija und seine Treue zu berichten gibt, ist nachzulesen in der Niederschrift der Offenbarung des Propheten Jesaja Ben-Amoz und in der Chronik der Könige von Juda und Israel. 33 Als Hiskija starb, begrub man ihn beim Aufgang zu den Gräbern der Nachkommen Davids. Ganz Juda und die Bewohner Jerusalems erwiesen ihm Ehre bei seinem Tod. Sein Sohn Manasse trat die Herrschaft an.
Die NeÜ ist eine Übertragung der Bibel ins heutige Deutsch – bibel.heute – und gut zum Vorlesen geeignet. Mit freundlicher Genehmigung von Karl-Heinz Vanheiden (© 2013) www.kh-vanheiden.de