NT
E-09

Der verlorene Sohn

Vorschlag zum Erzählen der bibl. Geschichte mit Bildern
Text steht in Lukas 15:11-32.

In unserer Geschichte möchten wir die Betonung auf Gott, als den wartenden Vater legen.

Der verlorene Sohn

oder

Mein himmlischer Vater wartet auf mich

Jesus ist in Jerusalem. Schon seit über zwei Jahren zieht er durch das Land hilft und heilt Menschen und lehrt sie. Er hat viele Freunde , aber auch viele Feinde. Zu seinen Feinden und Kritikern gehören die Pharisäer, die sein Handeln ganz genau beobachten.
Wenn Jesus etwas erklären möchte, benutzt er Beispiele. So auch Heute in dieser Geschichte.

01 Vater uns Söhne
01 Vater und Söhne

01 Vater und Söhne

Er war einmal ein Mann, der hatte zwei Söhne. Sie bearbeiteten einen Hof und da konnte man gut leben. Sie hatten alles , was sie brauchten, einen Schlafplatz, Arbeit, Freunde und immer genug zu Essen.

Ja, es ging ihnen gut.

Der jüngere Sohn allerdings war in seinem Herzen unzufrieden. Gab es da etwas, das er im Leben verpasste? Tolle Sachen, die er nicht kannte?

02 Gib mir das Erbe
02 Gib mir das Erbe

02 Gib mir das Erbe!

„Vater , gib mir meinen Erbteil, ich habe keinen Bock mehr auf das Leben hier am Hof. Immer nur schuften und nach Tieren stinken. Ich will auch was vom Leben haben und es genießen. Ich will weg von hier.“

Der Vater war traurig, aber sein Sohn war erwachsen und durfte eigene Entscheidungen treffen.

So zahlte er ihn aus.

03 Mit viel Geld in die Stadt
03 Mit viel Geld in die Stadt

03 Mit viel Geld in die Stadt

Geld, Geld, Geld und dazu noch die Freiheit tun und lassen zu können, was man will. Na, wenn das nicht ein tolles Leben ist!

04 Feiern und Saufen
04 Feiern und Saufen

04 Feiern und Saufen

Feste ohne Ende, gutes Essen, viel trinken, die neuesten Kleider aus erlesenen Stoffen, viel Spaß mit Freunden, all das konnte er sich nun leisten. Momentchen mal, wie war das mit den Freunden? Da gab es einen kleinen Haken.

Das Geld ging so langsam zu Neige. Der Beutel wurde immer dünner und da unser Freund nichts arbeitete, sondern nur aus dem Vollen lebte, kam auch kein Geld nach.

05 Geld weg, Freunde weg

05 Geld weg, Freunde weg

So schwanden mit dem Geld auch die Freunde.

Vielleicht war das so: Party feiern? Ja. OK! Du zahlst aber, oder? Wie, du hast kein Geld mehr und ich soll mal zahlen. Ne, mach ich nicht und heute habe ich sowieso keine Zeit. Vielleicht ein anderes mal.

Oder: Sag mal, ich hab da beim Händler tolle Pferde gesehen. Kannst Du die nicht kaufen? Wir könnten ne super Tour durch die Berge machen. Quatsch, Du hast kein Geld…..lass mal was springen!

Oder: Hey, kannst Du mir Geld leihen, Du hast doch genug, Ich wollte mir was kaufen…… Wie Du hast keins mehr? Erst spielst Du hier den Reichen und machst uns alle eifersüchtig und dann willst Du plötzlich den armen Mann spielen. Toller Freund! Auf Dich kann ich verzichten!

06 bei den Schweinen
06 bei den Schweinen

06 bei den Schweinen

Nicht zu fassen, aber als er gar nichts mehr hatte, wollte keiner sein Freund sein. Keiner war da, um zu helfen.

„Ich brauche einen Job“, dachte er. Und machte sich auf die Suche, aber es war nichts zu finden. Nun, das kam daher, das im Land gerade eine Hungersnot ausgebrochen war. Auch das noch. Er hatte sich gar nicht darum gekümmert, wie es seinem Land ging und gar nicht gemerkt, das die Menschen um ihn in großer Not waren. Erst jetzt, wo er selber Arbeit brauchte wurde ihm das klar. Sein Magen knurrte so, das er unbedingt etwas unternehmen musste.

So fragte er bei einem Farmer, ob er seine Schweine hüten dürfe. Er erhoffte sich, wenigstens dafür etwas Essen zu bekommen, aber als er mit knurrendem Magen neben den Schweinen hockte, war ihm sogar verboten, etwas vom Essen der Schweine zu nehmen. Das hätte wenigstens das brennende Hungergefühl im Magen gestoppt.

07 ach wär ich doch zu Hause.
07 ach wär ich doch zu Hause.

07 ach wär ich doch zu Hause.

Dann dachte er an zu Hause und an seinen Vater. Dort hatte er nie Hunger gehabt. Sein Vater sorgte immer gut für seine Arbeiter.

In seinem Herzen fasste er einen Entschluss: Ich gehe nach Hause zu meinem Vater.

Was würde sein Vater sagen? Er kam ohne Geld zurück. Und wie er aussah! Und wie er stank!

Egal, es gab nur eine Chance.

Er könnte ja ganz normal als Arbeiter bei seinem Vater jobben und der brauchte ihn auch gar nicht mehr „Sohn“ zu nennen. Das Recht, sein Sohn zu sein, hatte er ja voll verspielt. Es gab nichts mehr zu erwarten.

Also machte er sich auf den Weg.

08 Nach Hause kommen
08 Nach Hause kommen

08 Nach Hause kommen

Nicht zu fassen. Als der Hof seines Vaters in Sicht kam, stand ein Mann am Zaun und wartete. Als er näher kam konnte er es nicht glauben. Es war sein Vater. Er stand da, als hätte er schon lange gewartet. „Vater“, der Sohn vergas seine stinkende Kleidung und rannte los. Der Vater breitete die Arme aus. Auch ihm schien der Gestank egal. Wichtig war nur:

Der verlorene Sohn kam zurück!

Das zeigt genau, wie unser Vater im Himmel ist. Ein wartender Vater. Egal, was wir im Leben gemacht haben. Er wartet geduldig, ob wir kommen. Die Entscheidung, zu Gott dem Vater zu kommen und mit ihm leben ist  jedoch unsere eigene Sache. Gott lässt auch uns seinen freien Willen.

Das Gleichnis, das Jesus erzählte hört hier nicht auf. Es hat noch einen traurigen Teil von Eifersucht und Unverständnis.

Der ältere Bruder sieht den ganzen Trubel und den Aufwand, der getrieben wird, weil sein kleiner Bruder zurückgekommen ist und wundert sich erst mal.

Als er den Grund des Festes, das sein Vater organisiert hat erfährt, kommt in ihm anstatt Freude Eifersucht auf. Wieso macht mein Vater nie für mich so eine Party??? Ich hätte es wohl eher verdient! Täglich schufte ich auf dem Hof und mache immer treu meine Arbeit. Wäre da ein Fest als Belohnung nicht angebrachter?

Auch für ihn hat sein Vater Verständnis. Da kommt kein entsetztes „Na stell Dich mal nicht so an“ sondern er erklärt ihm, wie besonders es ist, wenn ein Verlorener zurückkehrt. Er, der ältere Sohn konnte immer die Nähe des Vaters genießen. Er war geborgen und hatte wohl ein wenig vergessen, wie gut er es hatte. Der jüngere Sohn hätte ja auch wegbleiben können und ohne den Vater irgendwo verhungern und für immer verloren sein. Aber er entschied sich,  zurück zu kommen. Das ist für den Vater und sein wartendes Herz ein Freudenfest. Das beste, was geschehen konnte!